Gemeinsam Fasten. Zwei Entlastungs- und sieben Fastentage habe ich in meinem Fastentagebuch festgehalten und euch auf meine Reise mitgenommen.
Dienstag, 16. April 2024
Die Tage, an denen der Geschirrspüler so aussah, sind vorbei. Der Arme hat sich letzte Woche bestimmt sehr nutzlos gefühlt. Nun wird er im Laufe des Tages gut gefüllt und darf über Nacht laufen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Fasten ist mit Sicherheit nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber mit ein wenig Willenskraft absolut machbar und keine Qual.
In den letzten Tagen habe ich ein paar neue, leckere Rezepte ausprobiert. Und es sind noch viel mehr auf meiner Liste, die den Weg auf unseren Tisch finden sollen. Den Chatverlauf der letzten Woche zwischen Sina und mir darf auch echt keiner sehen. 🙂 Es ist halt immer die Frage, wie lange dieser Zustand zu konservieren ist. Ich bin mir aber sehr sicher, dass es länger anhält, wenn man nicht ganz so streng zu sich ist. Und wenn man zu zweit ein Auge drauf hat, ist das nochmal einfacher.
“Und? Wieviel hast Du denn abgenommen?” Das ist häufig die Frage direkt nach dem Fasten. Das stand überhaupt nicht an erster Stelle bei dem Vorhaben, ist aber die offensichtlichste Veränderung. Bei mir waren es ganz neun Kilo, wobei man natürlich auch wissen muss, dass man im Normalfall bis zu zwei Kilo in seinem Körper mit sich herumschleppt.
Mir war es viel wichtiger, dass die Lust auf Essen zurückkommt und das gedankenlose in sich hereinstopfen aufhört. Außerdem hatte ich auch gar kein wirkliches Hungergefühl mehr. Beides ist wieder da. Und wie.
Ein weiterer Aspekt ist der Kaffeekonsum. In den letzten Tagen haben wir lediglich zwei Becher Cappuccino am Tag getrunken. Mit Genuss und ohne die anderen acht Becher, die üblicherweise dazugekommen wären, zu brauchen.
Ich habe viel mehr Energie, bin nicht ständig hungrig, sondern durchgehend zufrieden satt. Ich vermute sehr stark, dass die Vollkornprodukte da einen großen Anteil dran haben. Der Wunsch auf Vollkornprodukte und mehr von vegetarisch auf vegan umzusteigen ist bei uns beiden sehr gewachsen. Ich war beim Einkaufen überrascht, wie viele tolle Produkte es da schon gibt.
Oft kommt nun die Frage: “Warum greift ihr denn auf Ersatzprodukte zurück? Wenn ihr vegetarisch/vegan Leben wollt, dass esst halt Grünzeug.” Die Erklärung: Wir haben vor über 10 Jahren auch Fleisch gegessen und mochten den Geschmack. Wenn wir nun den Geschmack haben können, ohne dass ein Tier dabei sterben muss, machen wir das.
Das war also rundherum ein Erfolg und hat sich für uns gelohnt.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß mit dem Fastentagebuch. Ihr könnt ja mal kommentieren, ob ich euch die Idee des Fastens ein kleines Stück näherbringen konnte, ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht habt und ob euch mein Tagebuch gefallen hat.
Samstag, 13. April 2024
Heute war es endlich soweit: Das Fastenbrechen. Vorher gab es heute früh noch eine Portion Glaubersalz. Und im Gegensatz zu den anderen Malen war es diese Portion Salzwasser so schlimm. Der schlimmste Moment der Fastenzeit. Vielleicht, weil der Kopf schon beim Apfel war.
Den gab es dann heute Mittag. Schön in Spalten geschnitten und mit Genuss und Ruhe in der Sonne auf der Bank verzehrt. Geschmacksexplosion ist noch untertrieben für das, was da im Mund passiert ist.
Unsere neueste Errungenschaft haben wir auch ausprobiert. Eine Getreidemühle. Nicht elektrisch, sondern zum Kurbeln. Und mit dem Dinkelmehl habe ich dann Fladenbrot vorgebacken und den Brötchenteig für morgen vorbereitet. Eine etwas größere Menge, denn die Brötchen lassen sich fantastisch einfrieren.
Heute Abend gibt es eine Ofenkartoffel und einen kleinen Salat. Und danach einen schönen Film.
Morgen werde ich hier noch einen weiteren Eintrag schreiben, dann ist Schluss mit dem Fastentagebuch.
Freitag, 12. April 2024
“Was machst Du da? Spinnst Du? Fastenbrechen ist erst morgen! Warum stehst Du hier in der Küche und sorgst dafür, dass es im ganzen Haus so gut riecht?”
Zum Glück sah ich in Sinas Gesicht ein leichtes Grinsen und glitzernde Augen. Auch, wenn sie es zum Teil ganz sicher auch ernst meinte, was sie sagte. Im ersten Moment hab ich aber gedacht: Nun ist es soweit, sie reicht die Scheidung ein! Und das wegen eines Müslis im Backofen. 🙂
Nein, so schlimm war es nicht. Aber wir haben schon einen etwas anderen Umgang mit Lebensmitteln in der Fastenzeit. Während ich also heute früh in der Küche vegane Kräuterbutter, Salatdressing und Kräuterquark zubereitet habe, habe ich mich gefreut, wie ein kleines Kind beim Kekse backen. Nur das Naschen fiel natürlich weg. Allein das Anfassen, Kleinschneiden, Verrühren….einfach unbeschreiblich gut.
Naja, und dann kam halt das Müsli. Natürlich ist es geruchsintensiver eine Getreidemischung mit Kokosraspeln, Nüssen, Datteln und Bananen im Ofen zu trocken, als ein Kräuterquark. Ich hab den Geruch total genossen.
Das Foto-Shooting heute Nachmittag lief für mich total in Slow-Motion ab. Irgendwie waren Denken und Sprechen heute sehr schwergängig.
Heute Abend werden wir nochmal Glaubersalz “genießen” und kurz vorm Schlafen einen Gröl trinken. Was ein Gröl ist? Eine Mischung aus frischem Grapefruitsaft und Olivenöl. Eine kleine Kur für die Leber.
Und morgen werde ich mit euch meinen Apfel teilen. Aber nur virtuell. Essen werde ich ihn auf jeden Fall ganz alleine.
Donnerstag, 11. April 2024
Heute möchte ich nur über mein Tageshighlight schreiben: Über den Wochenendeinkauf.
Gestern Abend haben wir noch einen schönen Essensplan fürs Wochenende gemacht und den Einkaufszettel gefüllt. Und was ich sonst manchmal nicht so gern mag, war heute ein Freuden-Feuerwerk.
Ein gesundes Lebensmittel nach dem anderen fand den Weg von der Liste in den Einkaufswagen. Zum ersten Mal so bewusst den Blick Richtung veganen Produkten. Schon allein der Eier wegen werden wir uns nie komplett vegan ernähren. Bei mir kommt dann auch noch die Liebe zu Käse dazu. Da habe ich noch nicht den Käse gefunden, der mich positiv umhaut. Aber im Bereich der sonstigen Milchprodukte ist schon einiges möglich. Zwar nicht bei Aldi, aber in relativ vernünftiger Auswahl schon bei Rewe. Wenn wir es schaffen das Stück für Stück einfach umzustellen, wäre das toll. Trotzdem werden wir nie die “Du hast mit dem Löffel schon Deinen Kuhmilchjoghurt umgerührt. Der ist kontaminiert”-Menschen sein. Die finde ich selbst schon viel zu anstrengend.
Jedenfalls habe ich alles bewusst ausgesucht und dran gerochen. Hätte nur noch gefehlt, dass ich mit der Avocado durch den Supermarkt tanze und vor Freude weine.
Zuhause wurde dann alles schön verstaut. Und morgen werden die ersten Lebensmittel verarbeitet. Ich mache ein gesundes Müsli aus dem Ofen. Außerdem noch den Kräuterquark und ein Salatdressing. Ich kann einfach nicht mehr warten.
Die beiden für Samstag ausgesuchten Äpfel habe ich vorsichtshalber mit einem Zettel versehen. Man weiß ja nie.
Mittwoch, 10. April 2024
Heute war ich nicht so energiegeladen. Eher etwas matt. Und das obwohl wir derzeit wirklich früher ins Bett gehen, als sonst. Wie soll das denn morgen werden, wenn der Wecker wieder um 4.30 Uhr klingelt?
Der Tag war recht eintönig und hauptsächlich von Schreibtischarbeit bestimmt. Dazu eine Beratung für eine Photovoltaik-Anlage, Grasen mit den Pferden und ein mittelgroßer Spaziergang mit Kaimi.
Unser Highlight ist heute aber die Einkaufsliste. Da ich morgen einkaufen fahre, überlegen wir gleich, was wir denn ab Samstag essen wollen. Auf jeden Fall werden wir das Fastenbrechen mit einem Apfel begehen. Am Abend wird es eine große Kartoffel mit Kräuterquark und einen kleinen Salat geben. In der Fastenzeit verkleinert sich der Magen und man ist viel schneller satt. Es wäre auf jeden Fall ein Fehler Samstag gleich zum Italiener zu gehen und ein 5-Gang-Menü zu bestellen. Alles weitere tüfteln wir gleich in Ruhe auf dem Sofa aus.
Die morgen Einkaufen gehen zu können, gibt tatsächlich einen kleinen Energieschub.
Dienstag, 9. April 2024
Schon der 4. Fastentag. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Kein Hungergefühl, die Konzentration wird von Tag zu Tag besser und der Appetit immer größer.
Der Körper weiß, was er braucht. Deswegen ist uns wahrscheinlich auch überhaupt nicht nach Süßigkeiten oder fetthaltigem Essen, sondern eher nach gesunden Mahlzeiten. Und so viele schöne Rezepte es auch im Internet und unseren Büchern gibt, man muss auch die Zeit haben, diese im Alltag unterzubringen. Um nicht Woche für Woche den gleichen Speiseplan an der Tafel stehen zu haben.
Ich habe mich jetzt erstmal bei Chefkoch angemeldet. Auch, wenn es auf anderen Seiten noch interessantere Rezepte gibt, kann man sich auch in der kostenlosen Version unendlich viele Rezepte abspeichern und kategorisieren. Außerdem kann ich bei einem Rezept auch sofort die Zutaten auf meine Einkaufsliste schicken. Einfach großartig.
Das Ziel ist es, Stück für Stück ein wenig mehr Vielfalt in unser Essen zu bringen. Natürlich ist der Drang da sofort alles zu verändern. Aber wir sind alt genug, um zu wissen, dass das in der Regel nicht funktioniert und in Frust und Schokolade endet.
Ich habe einfach mal mit dem Frühstück angefangen und mir angesehen, wie man das Frühstück etwas abwechslungsreicher und veganer gestalten kann. Vegetarisch sind wir ja sowieso schon seit Jahren unterwegs. Klar hab ich auch eigene Ideen, aber ein wenig Inspiration kann nicht schaden. Ein paar Rezepte hab ich schon gespeichert. Und wenn ein ganz leckeres Rezept dabei ist, werde ich es bestimmt mit euch teilen.
Ansonsten gibt es von dem Tag auch nichts spektakuläres zu berichten. Unseren großen Spaziergang haben wir bereits früh morgens mit Kaimi gemacht. Dafür waren unser Arbeitstag ein klein wenig länger, also üblich. Ab dem späten Nachmittag ein wenig Hausarbeit, Tiere füttern, das normale Programm.
Und gleich werden wir wohl die Staffel “Kommissar Wallander” weiterschauen. Ich liebe so düstere, skandinavische Filme und Serien total.
Montag, 8. April 2024
Ich komme nicht täglich auf meine 10.000 Schritte. In der Fastenzeit aber doch ganz locker. Das liegt an zwei Dingen. Zum einen wird Bewegung während des Fastens dringend empfohlen. Es hilft dem Stoffwechsel und der Entgiftung. Und natürlich verbrennt man auch mehr Energie und verliert (hoffentlich) ein paar Fettpolster. Ich benutze hier absichtlich nicht die verniedlichte Form Pölsterchen. Wer mag und ein wenig auf sich acht gibt, kann sogar leicht Joggen.
Außerdem stellen wir immer wieder in der Fastenzeit fest, wie viel Zeit man mit Planen, Einkaufen und Essen verbringt. Die Zeit nutzen wir zum Teil für ausgedehnte Spaziergänge. Gerade an Bürotagen wie heute, tut das richtig gut.
Weil ganz viele immer meinen “Das könnte ich nicht” oder “Ich hätte ständig Hunger”. Man hat ab dem Moment keinen Hunger mehr, in dem der Darm komplett leer ist. Deshalb auch das Glaubersalz.
Appetit hingegen ist etwas völlig anderes, und den hab ich auch ständig. Das ist sehr wahrscheinlich auch das Problem mit den Polstern bei mir. Im Gegensatz zur Fastenzeit fehlt mir im Alltag oft die Willenskraft den Leckereien wie Käse oder Keksen zu widerstehen
Ansonsten gibt es nicht wirklich was spannendes vom heutigen Tag zu berichten. Wir schnappen uns gleich Kaimi und gehen spazieren.
Sonntag, 7. April 2024
Gleich beim Aufwachen habe ich gemerkt, dass es mir viel besser ging, als die letzten Tage. Die waren auch nicht schlimm, aber schon deutlich anders. Es rumort nicht mehr in mir, und ich kann mich viel besser konzentrieren.
Nachdem alle versorgt waren, gab es eine “Heiße Sieben”. Das ist heißes Wasser mit Magnesium (Schüßler Salz Nummer Sieben). Ich hatte zwar keine Kopfschmerzen, aber es beugt auch Krämpfen vor. Und davon bin ich leider ab und zu betroffen. Nur 1-2 Mal im Jahr, dann aber auch richtig.
In der letzten Fastenzeit (2019 oder 2020) habe ich nachts einen so schlimmen Oberschenkelkrampf bekommen, dass ich minutenlang im Bett lag, mir schlecht wurde und ich erfolglos versuchte, diesen Krampf loszuwerden. Irgendwann konnte ich ins Bad humpeln. Mir wurde schwindelig. Zum Glück hatte ich mich rechtzeitig hingehockt, bevor ich das erste mal ohnmächtig wurde. Als ich das Gefühl hatte, es geht wieder – war das Gefühl falsch. Wach geworden bin ich im Flur. Liegend. Sina war neben mir und fragte, was passiert ist. Das erste, was ich machte war mit der Zunge meine Zähne zu überprüfen. Von einem Schneidezahn war ein großes Stück abgebrochen. Ich glaube, ich habe Sina gebeten ein Bonbon zu holen. Ich konnte mich nicht erinnern, bin aber wohl der Länge nach umgefallen. Mit dem Kopf knapp am Schreibtisch vorbei. Naja, am Ende war alles gut. Ich bekam schnell einen Zahnarzttermin und die Sache mit den Masken war in dem Fall auch zu meinem Vorteil. 🙂
Ich glaube nicht, dass das Fasten die Ursache für den Krampf war, aber wenn man dem mit Magnesium vorbeugen kann, mache ich das lieber.
Der Vormittag im Garten hat wieder gut getan. Ich habe es aber nicht geschafft, den Heuballen alleine umzuschubsen. Und auch das Entfernen eines kleinen Stücks Rasen hat mich echt angestrengt.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause auf dem Sofa haben wir uns Kaimi geschnappt und sind bei tollem Sonnenschein eine große Runde spazieren gegangen.
Ich habe übrigens zwei vegane/vegetarische Blogs (wieder)entdeckt und als Favoriten abgespeichert:
Holunderweg 18 und Krautkopf. Holunderweg 18 kann mit einfachen Rezepten glänzen, die sicher Abwechslung in den Koch-Alltag bringen. Bei Krautkopf sind die Zutaten manchmal etwas spezieller und die Zubereitung aufwändig. Der Zeitaufwand lohnt sich aber, vor allem, wenn ihr Menschen neben euch habt, die besonderes Essen zu schätzen wissen. Außerdem lohnt es sich auch schon allein wegen der Fotos auf deren Blog vorbeizuschauen.
Nun werde ich noch meine Tasche für den Bürotag morgen packen. Vor allem den Tee darf ich nicht vergessen.
Samstag, 6. April
Okay, Wasser mit Glaubersalz ist wirklich nicht mein Lieblingsgetränk. Umso glücklicher war ich gestern den Pflaumensaft nachkippen zu können. Ob es gewirkt hat? Ich sag mal so: Einen Großteil meiner 10.000 Schritte habe ich gestern auf dem Weg zwischen Sofa und Klo erlaufen.
Heute früh habe ich erstmal die Tiere gefüttert und die erste Waschmaschine angestellt. Anschließend habe mir das nächste Glas einverleibt und bin nochmal für ein Stündchen ins Bett gegangen. Nach dem Aufstehen wurde dann der Kopfschmerz nochmal mit Magnesium besiegt. Dann hieß es: Alles muss raus! Das bezog sich jetzt nicht ausschließlich auf den Darminhalt. Das Wetter war so gut, dass wir es nutzen wollten.
Gerade am ersten Fastentag sollte man eigentlich alles ein wenig ruhiger angehen lassen und eher herumliegen, als Gartenarbeit verrichten. Aber irgendwie war uns danach. Außerdem spüre ich recht schnell, was geht und was nicht.
Den Kühlschrank habe ich auch noch geleert. Einiges haben die Hühner bekommen und sich sehr darüber gefreut. Wir sind so froh sie zu haben. Nicht nur wegen der leckeren Eier. Sie sind einfach sehr gute Resteverwerter, sodass wir kaum etwas richtig wegschmeißen müssen.
Ein Highlight war es für mich heute Paprika, die im Laufe der Woche sicher nicht besser geworden wäre, zu schneiden und einzufrieren. Ich liebe es mit Lebensmitteln zu hantieren. Deshalb war es bei den vergangenen Fastenzeiten auch überhaupt kein Problem für mich, für die Anderen zu kochen.
Ich habe auch keinen Hunger. Aber großen Appetit. Und als ob Herr Zuckerberg mitlesen würde, füllt sich mein Instagram-Feed mit unfassbar leckeren Rezeptvorschlägen. Diese werden natürlich gespeichert und nach dem Fasten ausprobiert.
Körperlich fühle ich mich deutlich leichter, ein wenig in Slow Motion und die Beine sind nach dem Spaziergang mit Sina und Kaimi etwas schwer. 15.000 Schritte reichen auch, finde ich.
Jetzt werde ich nochmal das Glas erheben und schon vorher den Pflaumensaft bereitstellen. Und dann geht es ab aufs Sofa.
Freitag, 5. April 2024
Nun waren sie leider doch da. Direkt nach dem Aufwachen hämmerte es in meinem Kopf. Waren das die befürchteten Kaffee/Zucker-Entzugserscheinungen oder habe ich einfach blöd auf dem Kissen gelegen? Der aller letzte Cappuccino und eine leckere Portion Porridge mit Walnüssen, Banane und Apfel haben geholfen die Schmerzen zu lindern. Den Rest hat dann ein Glas Schüßlersalze “Magnesium” vertrieben.
Danach dödelte der Tag so dahin, grau und eintönig, wie das Wetter. Ich habe die Zeit für Hausarbeit, ein Nickerchen und die Buchhaltung genutzt. So langsam macht sich Entschleunigung breit. Ein Zustand, den ich sehr genieße.
Heute Mittag gab es noch den letzten Teller Gemüsesuppe, ab dem Nachmittag wurde geglaubert. Mit ein wenig Pflaumensaft hinterher geht das ganz gut.
Ehrlicherweise freue ich mich sehr, dass es jetzt endlich richtig losgeht. Denn für mich ist es einfacher, gar nichts zu essen, als nur wenig.
Mal sehen, wie es mir morgen geht…
Sina hat ihren Fastenplan übrigens ein wenig modifiziert und steigt um aufs “Kakao-Fasten”. Sie wird nichts essen und nur Kräutertees und Wasser trinken. Am Abend darf sie aber einen kleinen Becher großartigen SEI DU Kakao genießen. Ich finde es total gut, dass da jeder seinen eigenen Weg gehen kann und wir zusammen fasten.
Donnerstag, 4. April 2024
Der heutige Tag begann mit einem leckeren Cappuccino. Gleichzeitig war es der Letzte des Tages.
Die Entlastungstage stellen mich vor zwei Herausforderungen:
- Die stark reduzierte Kaffeemenge und
- die Tatsache, dass ich mich extrem schwer damit tue, etwas anderes zu trinken.
Während des neunstündigen Arbeitstages habe ich lediglich zwei Gläser Wasser getrunken. Viel, viel zu wenig. Darunter leidet meine Konzentration merklich. Ich muss mich zwingen das zu ändern und werde Richtung Abend auf Kräutertee umschwenken. Das Frühstück bestand aus einem Porridge, das Mittagessen aus einer Möhre und einer Banane. Deutlich weniger, als üblich. Aber völlig okay.
Ich freue mich, dass Kopfschmerzen gerade gar kein Thema sind und es mir sonst auch sehr gut geht. Bis auf die Müdigkeit, die aber vom frühen Aufstehen (4.30 Uhr) kommt.
Wir freuen uns gleich auf unsere Gemüsesuppe, die vor sich hin kocht. Und dann geht es vermutlich aufs Sofa. Der morgige zweite Entlastungstag wird ähnlich aussehen. Allerdings werde ich mich dann mit anderen Dingen als Büroarbeit beschäftigen können, denn freitags habe ich frei.
Mittwoch, 3. April 2024
Es ist 16:30 Uhr und ich hatte erst drei Kaffee. Normalerweise ist dieser Zustand spätestens um 9 Uhr erreicht. Aber das langsame Ausschleichen von Koffein und Süßigkeiten klappt ganz gut.
Zum Frühstück und – weil ich mich in der Menge verschätzt habe – auch zum Mittagessen gab es Porridge. Ich nehme mir immer vor, das öfter zu machen – um es dann ganz schnell wieder zu vergessen. Ich finde es total lecker und abwechslungsreich. Mit Weintrauben, Nüssen, Banane…
Heute Abend gibt es dann das letzte “richtige” Essen. Natürlich muss es Thai-Curry sein. Wenn Du “Auf’n Kaffee” abonniert hast, weißt Du warum und hast sogar das Rezept. Wenn nicht, solltest Du Dich vielleicht doch dafür anmelden. Ich könnte die aktuelle Ausgabe dann ganz eventuell noch nachsenden. 🙂
Ansonsten wird es jetzt auch höchste Zeit, dass es losgeht mit dem Fasten. Für die nächsten beiden Entlastungstage bereite ich gleich noch einen Topf Gemüsesuppe vor. Es soll ja in den beiden Tagen leicht verdauliche Kost geben, bevor wir das Essen ganz einstellen. Zum Glück haben wir derzeit auch noch Suppen-Temperaturen Draußen. Da passt das super.
Falls ihr Fragen zu unseren Fastentagen haben solltet, schreibt sie gern in die Kommentare. Ich würde mich freuen.
Ansonsten lesen wir uns morgen wieder!
Dienstag, 2. April 2024
Warum eigentlich fasten?
Ganz ehrlich: Ich brauche eine Pause. Von ständigem Essen, der Müdigkeit und dem Gefühl, einfach nicht mehr ganz fit zu sein. Fasten soll mein Körper-Reset sein – Entschlackung, Stoffwechselkurbel und Energiekick in einem.
Die Entlastungstage: Vorbereitung auf die Challenge
Donnerstag und Freitag stehen im Zeichen der Entschleunigung. Weniger Kalorien, leichtes Essen und viel Flüssigkeit – so bringe ich meinen Körper langsam in den Fastenmodus.
Statt kurz vor den Entlastungstagen nochmal alles in in großen Mengen mich reinzustopfen, geht es ab heute eher darum, dass sich mein Körper schon mal auf die Umstellung vorbereitet. So verzichte ich ab heute schon auf Süßigkeiten und (weitestgehend) auf Kaffee. Das gibt sonst üble Entzugserscheinungen in Form von höllischen Kopfschmerzen. Und auch den zweiten Burger heute Abend verkneife ich mir.
Die letzten Vorbereitungen
Jetzt geht es noch Einkaufen. Genug Glaubersalz ist da, aber der Pflaumensaft fehlt noch. Den brauche ich, um den Geschmack vom Glaubersalz loszuwerden. Das ist nämlich echt nicht soooo lecker.
Es ist wieder soweit! Ab dem 4. April wage ich mich zusammen mit Sina an eine insgesamt 9-tägige Fastenkur. Die Idee entstand – wie so oft – am Küchentisch: Wir hatten gleichzeitig den spontanen Einfall, unseren Körpern mal wieder eine Pause zu gönnen. Das letzte Mal ist auch schon ganz schön lange her.
Vor vielen Jahren haben wir bereits an einem geführten Fasten in einer Gruppe teilgenommen. Das war eine tolle Erfahrung, aber mittlerweile bevorzugen wir das Fasten Zuhause.
Die Fastenzeit ist für mich immer wieder eine spannende Reise voller körperlicher und mentaler Herausforderungen. Der Verzicht auf Nahrung bringt den Körper in einen Zustand der Entschlackung und Regeneration, gleichzeitig aber auch die mentale Achterbahnfahrt, Glücksgefühle und tiefen Momente der Selbstreflektion. Und oft ein wahnsinniger Appetit auf Schwarzbrot mit Käse. Bei Sina ist es Fladenbrot mit Kräuterbutter.
Ab dem 2. April nehme euch hier mit auf meine Reise. Ich werde täglich über meine Erfahrungen, Vorbereitungen und Herausforderungen berichten. Vielleicht inspiriert euch mein Bericht ja dazu, selbst einmal das Abenteuer Fasten auszuprobieren!
11 Kommentare
Die Art der Mitnahme für euer Vorhaben ist super – so weiß man genau, was Phase ist. Ich starte morgen eine 3-tägige Saftkur zum ersten Mal. Ich bin sehr gespannt, ob bei uns Parallelen auftauchen. Außer den Koffeinentzug – den gibt es bei mir definitiv nicht, da ich ja so gut wie nie Kaffee trinke 😅 also, viel Erfolg und auf eine bessere Gesundheit hinterher!
Hey,
freut mich, dass Dir das Fastentagebuch gefällt. wie läuft Dein erster Saftkur-Tag? Ich bin sehr gespannt, was Du erzählst.
Huhu!
Euer/dein Tag klingt ja – bis auf das Trinken, was zusätzlich tatsächlich auch mein Problem ist – gut! Bin gespannt, was die nächsten Tage bei euch so bereit halten!
Die Säfte schmecken soweit gut, mittags gab es zusätzlich eine Tasse Brühe, nachmittags hatte ich ein Loch im Bauch, den Rest des Tages ging es aber tatsächlich sehr gut. Bin auf die Nacht gespannt. Kopfschmerzen hab ich gar nicht, aber ein unheimliches Verlangen nach Schoki 😅 mal gucken was morgen noch so kommt!
Saftkur ist ohne Glaubern, oder? Dann verstehe ich das mit dem Loch im Bauch total. Das ist oft ein Problem bei den Entlastungstagen. Mir fällt es echt schwer bewusst sehr wenig zu essen. Nach dem Glaubern ist das Hungergefühl weg.
Deshalb freue ich mich sehr auf Samstag.
Ja genau, es ist ohne Glaubern. 2 Entlastungstage sollte man vor der Saftkur auch machen, hat aber irgendwie nicht so ganz gut geklappt bei mir 😅 ich merke dass ich normalerweise viel aus Langeweile und weil es einfach da ist. Ich hoffe, das Bewusstsein bleibt auch nach den 3 Tagen bestehen.
Uh, diese Erkenntnis kenne ich auch. Da werde ich bestimmt noch drüber schreiben. Aber voll gut, dass diese Erkenntnis schon so schnell kommt. Das ist echt mein großes Problem mit dem Essen: Es ist einfach immer zu viel und vor allem zu viel zwischendurch. Mir das immer wieder bewusst zu machen, ist im Alltag total schwer für mich. Danke für den schönen Austausch hier. 🙂
Ich hatte heut Abend auch etwas Kopf, eine Brühe zum Saft und ein paar Erdnüsse haben es geregelt. Mal gucken wie die nächste Nacht wird, hoffentlich weiterhin ohne Magenknurren. Es ist aber unfassbar, wie manchmal die Hand schon automatisch irgendwelche Essenreste vom Kind aufnehmen will. Das muss sich nachhaltig ändern.
Euch weiterhin gutes Durchhalten!
Ich bin gespannt wie Ihr es erlebt. Ich habe nun fast 4 Wochen hinter mir und das Ziel sind tatsächlich 8 Wochen durchzuziehen. Ab nächster Wochen dann aber mit Flüssigkeit über den Tag verteilt
Auch, wenn ich Probleme habe, auf ausreichend Flüssigkeit zu kommen: Ganz ohne Flüssigkeit über den Tag würde ich nicht schaffen.
Das Tagebuch war großartig und habe Riesen Respekt, dass ihr das komplett ohne Essen durchgezogen habt! Und dein Resumée klingt richtig gut und gesund – Hungergefühl auf Gesundes – was gibt es besseres?! Ich freue mich weiterhin auf Fotos von eurem Essen und find es toll, dass ihr so viel Neues ausprobiert!
Hey Lorena, viele lieben Dank. Weder das Hungergefühl, noch die Lust auf Gesundes hat sich seit dem Fastenbrechen verändert. Ich habe bislang weder Schoki, noch Chips gegessen. Einfach, weil ich überhaupt keine Lust drauf verspüre. Und deutlich weniger esse ich auch noch. Nicht, dass meine Waage das interessiert, aber das ist ein anderes Kapitel. Und vielleicht habt ihr ja mal Lust zum Essen zu uns zu kommen. 🙂